Mittwoch, 30. September 2009

selamat malam (DE)

Selamat Malam!

Unser letzter Blogeintrag schrieben wir aus Yogyakarta (Java), mittlerweile sind wir in Medan (Sumatra). Was ist in der Zwischenzeit alles geschehen?

Von Yogya ging unsere Reise weiter nach Solo, wo es sehr "relaxed" war. Am Wochenende schien die Stadt fast ausgestorben: Alle Geschäfte und viele Restaurants waren geschlossen und kaum jemand auf der Strasse zu sehen. Grund war 'Idul fitri'. Dies ist das Fest am Ende des Ramadans und vergleichbar mit Weihnachten bei uns: Die ganze Familie kommt beisammen, es gibt viele Geschenke und viel zu Essen.
Wir haben viel gelesen und sind stundenlang mit dem Fahrrad rumgefahren und haben dadurch doch einen Grossteil der Stadt sehen können. Das Fahrrad wird in Indonesien allerdings als Fortbewegungsmittel für die unterste Schicht betrachtet - nur wer sich wirklich kein Busticket oder Motorrad(-Miete) leisten kann, fährt ein Fahrrad. Entsprechend könnt ihr euch die Reaktionen der Locals vorstellen, wenn sie uns zwei - die reichen Westlichen - auf dem Fahrrad durch die Stadt cruisen sahen. ;-)

Am Dienstag sind wir dann in einem Marathon mit öffentlichen Verkehrsmittel von Solo via Bandung nach Cianjur gefahren (13.5 h mit Becak, Zug, Taxi, Bus, Minibus und Auto...). Ciancur ist ein kleines verschlafenes Städtchen in Westjava und überhaupt nicht touristisch. Wir übernachteten im Rahmen eines Homestayprojekts bei einer Gastfamilie. Organisator von diesem Projekt ist Yudi, ein Englischlehrer, der uns das "echte" Indonesien zeigen wollte, was ihm auch definitiv gelungen ist:
Wir haben sehr viele lokale Traditionen und Gewerbe gesehen, haben herrliche lokale Gerichte gegessen, mit vielen Einheimischen gesprochen und sogar eine Englischlektion mit hysterischen Teenagern besucht! ;-) Zum Beispiel haben wir am Mittwoch nach einer wunderschönen Wanderung durch Reisfelder und Regenwald eine Familie besucht, die abgesondert von der Aussenwelt, ohne Strom und fliessendem Wasser in einer Bambushütte im Jungle lebt. Sie versorgen sich mit selbstangebauten Früchten und Gemüse, halten einige Hühner (für Fleisch und Eier) und alle 14 Tage gehen Sie auf den Markt um ihren selbstgemachten Palmzucker zu verkaufen. Nach einer feinen Mahlzeit bekamen wir sogar noch eine herrliche Massage und erhielten zum Nachtisch frische Kokosnüsse. Für uns ist es kaum vorstellbar, in welchen zurückgebliebenen Verhältnissen diese Leute leben, eindrücklich ist es aber, wie glücklich diese Leute (trotzdem) sind.
Die übrigen Tage haben wir einen Wasserfall und ein treibendes Fischerdörfchen (50'000 auf einem Stausee treibende Fischfarmen) besucht, Verkehrsmittel: Motorradtaxi.
Dieser Aufenthalt bei Yudi war sehr eindrücklich und spannend. Fernab von den touristischen Pfaden konnte er und sein Team uns das Indonesien zeigen, was man als normaler Tourist sonst nicht zu sehen bekommt. Absolut empfehlenswert! (http://cianjuradventure.com)

Dann hiess es Abschied nehmen von Cianjur und weiter gings in einer heftigen Bussfahrt nach Bogor (mit 15 Personen in einem 10-Personenbus, mit quietschenden Bremsen und einer ausgeleierten Kupplung), um am Samstag gleich von Jakarta nach Medan (Sumatra) zu fliegen. Eigentlich hatten wir sehr spannende Reisepläne für diese Insel, aber wegen einem kleinen Unfall stecken wir wohl noch einige Tage hier in Medan fest: Baschi ist gefallen und hat sich 2 Wunden am Schienbein zugezogen, welche genäht werden mussten. Nichts tragisches, aber eine gute Wundheilung ist in diesem Klima besonders wichtig. Der Vorteil davon ist, dass wir nun in ein luxeröseres Hotel gezogen sind mit Coctailbar, Massagen und Schwimmbad - wir halten es hier also schon aus... ;-)

Viele liebe Grüsse
Baschi & Efi

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