Freitag, 4. Juni 2010

rock it baby! (de)

Was für die Schweiz das Matterhorn, Uhren und Schokolade oder für Holland Tulpen und Windmühlen sind, das ist der Uluru für Australien: die Ikone von Downunder.
Der Uluru ist eigentlich einen eigenen Blogeintrag wert, denn wie oft man den Stein schon auf Ansichtskarten oder in touristischen Prospekten gesehen hat, in Realität bleibt er enorm imposant. 3.6 km lang und 348 m hoch ragt der 'grösste Kieselstein der Erde' aus der roten Wüste empor, die restlichen 2/3 liegen unter dem Boden.
Neben dem Uluru stehen die Olgas, durch die Aboriginals 'Kata Tjuta' genannt, was soviel bedeutet wie 'many heads'. Zusammen bilden sie einen Nationalpark, der der touristische Anziehungspunkt von OZ ist. Nichts desto trotz ist ein Besuch die Mühe (500 km von Alice Springs / ganze Busladungen voll sogenannten 'Safaritouristen') absolut wert, denn es hat schöne Wanderungen und die Natur ist prächtig. Ausserdem ist dieses Gebiet ein wichtiger Ort für die traditionellen Bewohner, den Aboriginals. Mit etwas Aufwand kann man hier ziemlich viel über ihre Kultur lernen: Informationen über die lokale Geschichte, Kultur und Sprache, das Semi-Interpretieren der Felsmalereien, Buschmedizin und 'bushtucker' (Essen aus dem Busch). Bei diesen letzten 2 war es interessant zu sehen, wie sich die in unseren Augen so kahle und trockene Steppe veränderte in einen 'bushtucker-supermarkt' und einer Apotheke.

Zurück in Alice Springs haben wir ein paar Tage von den prächtigen Gallerien mit Aboriginalkunst genossen und dem bisschen Kultur, das die 'Westlichen' zu bieten haben: Flying Docters und School of Air (hier erhalten Kinder aus dem Outback Fernunterricht via einer Skype-ähnlichen Technologie). Zudem mussten wir unsere Vorräte auffüllen...

... denn von Alice aus planten wir in direkter (diagonalen) Linie nach Cairns zu fahren. Die Route führte via den McDonellranges über den Plenty Highway nach Mt Isa und danach via dem Kennedy Highway nach Cairns. Unter Highway verstehen wir aber normalerweise etwas anderes, denn konkret waren es 1200 km dirtroad, heftige Schotterpisten, manchmal über weiche Schlammbereiche oder dann über schmale Sandwege... auf jeden Fall ist es nicht ganz das, was wir in Europa von einer 'Highway' erwarten!? Aber das war natürlich gerade das coole daran! ;-) Abgesehen von zwei flachen Reifen (wovon einem Platzreifen) und einer angsteinflössenden Beschreibung im Lonely Planet ("please don't drive around here unless you know what you're doing. This is the sort of country where roads disappear, tracks look the same and it's very, very easy to get lost") haben wir diese 7 holpernden Tage prima gemeistert.
Kurzum: es war ein super Adventure! ...nicht dass wir euch neidisch machen wollen oder so, aber wenn man dann abends in 'the-middle-of-nowhere' sitzt, mit rundherum kilometerweit nichts als wilde Natur, dann hängt der Sternenhimmel so tief, dass man das Gefühl hat, man könnte ihn berühren...

Nebenjob:
Wir ähnelten beinahe dem Pannendienst: innert 12 Stunden mussten wir nämlich zuerst einem Automechaniker mit Material aushelfen, damit er seinen flachen Reifen auswechseln konnte. Danach halfen wir einem Roadtrain (3 Anhänger, ca. 50 Meter lang) mit dem überbrücken seiner flacher Batterie, weil er am Morgen nicht mehr starten konnte. Was für ein Bild, unser kleiner Jack der dem grossen Truck zu Hilfe eilt.
Für einen seriösen Karrierewechsel wird es aber wohl noch nicht reichen, dafür haben wir selber noch zu viele Reifenpannen... ;-)

Jetzt sind wir in Atherton, ca. 100 km vor Cairns. Zeit für einen grossen Putz um all den Staub wieder los zu werden im Auto, Kleider und uns selber. Denn alles, aber wirklich alles ist rot eingefärbt...

Bis zum nächsten Mal!
Liebe Grüsse
Baschi & Efi

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